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Vielen, ganz vielen psychischen Problemen liegt eine mangelnde Vergebung zugrunde. Solange eine echte, tiefe allumfassende Vergebung nicht geschehen ist, solange bleibt der Betreffende an das Thema wie mit Eisenketten gefesselt. Er (oder Sie) hat da keine Chance zu entkommen. Vergebungsarbeit ist eine grundsätzliche natürliche Notwendigkeit, der sich kein Mensch entziehen kann. Weder die Schulmedizin, noch eine Geistheilungsmethode kann eine Vergebung ersetzen. Ohne Vergebung kann ein Mensch sich nicht von einem Schuldthema befreien. Auch Tantra kann weder Selbstvergebung oder eine Vergebung gegenüber jemand anderem ersetzen. ABER, und das möchte ich hier ausdrücklich ansprechen, Tantra ist auch ein Sammelbecken von gerade solchen Frauen, die in ihrer Vergangenheit Opfer sexueller Gewalt waren und zumindest unbewusst auf der Suche nach Heilung ihrer sexuellen Traumata sind. Weil bei der Vergebung ein Teil des Egos sterben muss, sind so viele Menschen oft ihr ganzes Leben lang auf der Flucht vor einer notwendigen Vergebung. Eine solche Flucht führt meist in Nikotinsucht oder in Alkoholismus. Aber, wie schon angesprochen, gerade Frauen mit Vergewaltigungsvergangenheit (zb aus Kindheit) landen in ihrer Flucht vor der Vergebung oft beim Tantra, [1] weil sie sich hier eine Auflösung ihrer sexuellen Blockierungen erhoffen und oft ist ihnen auch gar nicht bewusst wodurch diese sexuellen Blockierungen überhaupt entstanden sind und damit fehlt dann auch das Bewusstsein darüber, was eigentlich vergeben werden sollte.
Also das muss einfach klar gesagt werden: Es gibt nichts was Vergebung ersetzen kann, auch nicht Tantra. Und es gibt auch niemand anderes, der die Vergebung für dich tun kann, da kannst du jahrhundertelang von Arzt zu Arzt rennen, von Geistheiler zu Geistheiler von Guru zu Guru, von Seminar zu Seminar. Das ist dann alles nur eine Flucht vor dem, was notwendig ist. Vergebung ist nicht delegierbar, das kann kein anderer für dich tun.
Das ist auch wichtig für tantrische Männer solche Fälle zu erkennen, weil da ist dann alle Liebesmüh vergebens, der Mann wird da höchstens zur Projektionsfläche. Es gibt Dinge, die kann ein Mensch für einen anderen Mensch nicht tun, auch wenn die Liebe noch so groß ist. Vergebung ist eines dieser Dinge.
Andere Ursachen von psychischen Problemen sind oftmals, dass man nicht in seiner eigenen "Rolle" drin ist. Gemeint ist damit, dass man im Leben nicht "sich" selber spielt, sondern zumindest teilweise die Lebensrolle von jemand anderem oder dass man fremdübernommene Muster lebt. Dies überträgt sich dann natürlich auch auf die Ebene der Partnerschaft und anstatt Partner zu sein, hängen die Beteiligten dann in komischen Rollenspielen, im Extremfall beispielsweise sogar in Mutter-Sohn oder Vater-Tochter Rollen fest.[2] Tantra ist dann zwar trotzdem praktizierbar, aber desto höher das Energieniveau der beiden wird, desto stärker rütteln auch die ordnenden Kräfte an den beiden. Und irgendwann wird es die beiden dann aus einer solchen Beziehung heraus schleudern, das heißt die Beziehung endet.
Dies ist aber der natürliche Lauf der Dinge, dass all das, was nicht mehr wirklich zu uns gehört, von uns geht und dass Neues, welches besser zu unserem derzeitigen Entwicklungsstand passt von uns angezogen wird. Darum ist es normal dass Beziehungen enden und neue beginnen. Mit Tantra geht es lediglich schneller weil das Energieniveau höher ist und damit auch unsere Lern- und Entwicklungsgeschwindigkeit.
[1] Nebenbei erwähnt, auch die Sadomaso Szene ist voll von Menschen, die eigentlich primär eine Selbstvergebung bräuchten. Wer (unbewusste) Schuldgefühle hat und sich schlagen lässt, kann dadurch immer nur eine kurzfristige Entlastung finden, weil ohne Vergebung wird die Ursache des (meist unbewussten) Schuldgefühls nicht aufgelöst. Da kann der Masochist sich jahrtausendelang quälen lassen, ohne die notwendige Vergebungsarbeit kommt er nicht aus diesem Selbstqualmuster heraus.
[2] Wo immer sehr große Altersunterschiede auftauchen, ist die Wahrscheinlichkeit dafür groß. In vielen solchen Fällen sind Hellinger Familienaufstellungen eine gute Methode um Dinge zu ordnen. Das heißt nicht dass Beziehungen mit großem Altersunterschied nicht auch Vorteile hätten, zb die Transformation einer Tochter-Vaterrolle in einer Beziehung wäre dass aus der Vaterrolle eine Lehrerrolle würde, das heißt der höhere Sinn einer Beziehung mit großem Altersunterschied wäre dass man vom älteren Partner/in etwas lernt. Dafür wäre es gut und sinnvoll, aber man darf solche Beziehungen nicht als etwas dauerhaftes oder stabiles betrachten weil das können sie nicht sein weil die Gleichwertigkeit ist da zu wenig vorhanden.
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